Ein sexualpädagogisches Konzept ist ein transparentes Instrument um Sexuelle Bildung in Kita, Schule und Co. fachlich zu verankern.
Für alle, die nicht genau wissen, was sie sich unter einem solchen Konzept vorstellen können: Ein sexualpädagogisches Konzept ist vergleichbar mit einem pädagogischen Konzept, also ein strukturiertes und umfassendes Konzept, das die Grundlagen, Haltung, Ziele, Inhalte und Methoden, allerdings in diesem Fall - der Sexuellen Bildung, Sexualpädagogik bzw. Sexualerziehung - im institutionellen Kontext definiert. Es dient als Handlungsleitfaden für Fachkräfte, um Sexuelle Bildung sensibel, sachlich und altersgerecht zu vermitteln und um Kinder & Jugendliche in ihrer Persönlichkeitsentwicklung und sexuellen Entwicklung zu unterstützen. Sexuelle Bildung ist nicht nur ein fester Bestandteil aus Bildungs- und Erziehungsplänen, sondern auch ein wichtiger Baustein in der Prävention vor sexualisierter Gewalt und damit ein essentieller Teil vom Kinderschutz.
Die sexualpädagogische Konzeptentwicklung ist ein Teil der Erarbeitung eines Gewaltschutzkonzepts
Ein sexualpädagogisches Konzept ist also eine Weiterentwicklung des pädagogischen Konzepts und trägt damit zur Qualitätsentwicklung der Institution bei. Gleichzeitig ist die sexualpädagogische Konzeptentwicklung auch ein erforderlicher Schritt bei der Entwicklung eines Gewaltschutzkonzepts, welches seit 2021 im Zuge der Neuregelung des Kinder- und Jugendstärkungsgesetz gesetzliche Anforderung für Kitas, Schulen und Einrichtungen der Kinder- & Jugendhilfe ist.
Das sexualpädagogische Konzept schafft Sicherheit und Transparenz, nicht nur innerhalb des Teams, sondern auch den Eltern, Kindern und Jugendlichen gegenüber. Allerdings erfüllt es nur dann seinen Zweck, wenn es nicht nur existent in der Schublade liegt, sondern tatsächlich von den täglichen Akteur*innen in der Kita, Schule etc. gelebt und von Zeit zu Zeit auch reflektiert und weiterentwickelt wird.
Basis und Ziele eines sexualpädagogischen Konzepts
Ein sexualpädagogisches Konzept basiert auf wissenschaftlichen Erkenntnissen, ethischen Grundsätzen, Leitzielen aus Bildungs- und Erziehungsplänen, dem Wertesystem der Einrichtung und natürlich den Bedürfnissen und Rechten der Kinder und Jugendlichen sowie deren Eltern. Ziel des Konzepts ist es, Kinder und Jugendliche in ihrer sexuellen Entwicklung bestmöglich zu begleiten, die Verantwortlichkeiten der Fachkräfte und die Zusammenarbeit mit externen Fachstellen zu regeln, ein Verhaltenskodex sowie Qualitäts- und Beschwerdemanagement zu etablieren und Transparenz nach innen und außen zu schaffen. Die Umsetzung eines sexualpädagogischen Konzepts erfordert qualifizierte Fachkräfte, die geschult sind, Kinder- und Jugendliche in ihrer sexuellen Entwicklung zu begleiten, ihre Fragen altersangemessen zu beantworten und ihnen wertfreie Informationen zu bieten.
Um diese Ziele zu erreichen, ist es entscheidend, dass Erzieher*innen, Pädagog*innen, Lehrkräfte etc. über fundiertes Fachwissen und entsprechende Handlungskompetenzen in sexualpädagogischen Themen verfügen. Das garantiert, dass sie nicht länger ausschließlich auf ihre Intuition vertrauen müssen, sondern auf Basis gemeinsam entwickelter Leitlinien handeln können.
Der Weg zum sexualpädagogischen Konzept und die Herausforderungen
Die sexuelle Biografie eines jeden Menschen kann die Entwicklung eines sexualpädagogischen Konzepts vor Herausforderungen stellen. Insbesondere dann, wenn es um eine gemeinsame Haltung zum Thema der kindlichen Sexualität geht. Denn alle Menschen verfügen über eine persönliche Geschichte die durch ihre sexuelle Entwicklung, Sozialisation, Erziehung, Kultur, Religion und Identität geprägt ist. Sie umfasst individuelle Erfahrungen, Einstellungen und Gefühle zum Thema Sexualität, die sich im Laufe des Lebens entwickelt haben. Hinzu kommen häufig noch Ängste und Unsicherheiten, wenn es um die damit verbundene Elternarbeit geht, die einen ebenso wichtigen Bestandteil des Konzepts darstellt.
Wenn Sie ein sexualpädagogisches Konzept schreiben möchten, ist die Basis, dass Sie sich Fachwissen zum Thema aneignen, z.B. in Form einer Sexualpädagogik Fortbildung und sich in einem strukturieren Prozess innerhalb des Teams über die problematischen Situationen im pädagogischen Alltag austauschen. Dabei ist es notwendig die eigenen Werten und Normen zu reflektieren und im Team eine gemeinsame
Haltung zu entwickeln die als Handlungsleitlinie für die pädagogische Arbeit dienen kann.
Teil des Konzepts sollte es auch sein, Strukturen zu entwickelt, wie neue Mitarbeiter*innen mit an Board geholt werden können, damit sichergestellt ist, dass alle im Team über die selben Grundlagen verfügen.
Ziel ist es, ein Konzept zu entwickeln, welches die Kinder und Jugendlichen im Fokus hat und durch eine altersangemessenen Sexuellen Bildung den positiven Zugang zum eigenen Körper fördern und damit zur Prävention von sexualisierter Gewalt und dem damit verbundenen Kinderschutz beiträgt.
Wenn Sie sich in ihrer Einrichtung mit der sexualpädagogischen Konzeptentwicklung beschäftigen möchten und sich dabei kompetente Unterstützung wünschen, dann schauen Sie entweder in unserem Fort- und Weiterbildungsangebot vorbei oder nehmen Sie direkten Kontakt zu uns auf, damit wir Sie unverbindlich zu einem passgenauen Angebot für die sexualpädagogische Konzeptentwicklung in ihrer Einrichtung beraten können.
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